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 Konzertberichte aus dem Cha Bah Kandern
Luca Offline




Beiträge: 10.600

15.04.2010 15:37
RE: Bryan Lee am 14.04. 2010 im Cha Bah Antworten

Bryan Lee and the Blues Power Band gastierte am 14.04.2010 im Cha Bah




Endlich wieder ins Cha Bah, die 2 Wochen ohne den wöchentlichen Besuch in diesem Bluesclub waren echt hart für mich!

Auf den gestrigen Abend habe ich mich besonders gefreut, denn endlich konnte ich einmal Bryan Lee hautnah bewundern.
Man hatte mich vorgewarnt, das die Blueskneipe an diesem Tag voll sein würde, aber das in's Cha Bah so viele Leute reinpassen, hätte ich nicht gedacht!
Geil, das die Platzreservierung trotz meiner halbstündigen Verspätung doch noch funktionierte!


Bryan Lee and the Blues Power Band kamen mit folgend Musikern nach Kandern.



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Bryan Lee - guitar- vocals --------------------------------------------------------Bill Blok - bass

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Enrico Carpaneto - keyboards ------------------------------------------------ John Perkins - drums

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Kurz vor 20.30 Uhr setzte sich plötzlich ein älterer Herr, mit Sonnenbrille und weissem Blindenstock neben meine Tochter vor der Bühne. Sie stupste mich kurze Zeit später darauf hin an, und meinte, was dies denn für ein "komischer Kauz" wäre, der würde die ganze Zeit mit sich selber reden, und sänge vor sich hin!
Woher soll sich auch eine knapp 17 jährige Indieanhängerin im Bluesgeschäft auskennen.
Dieser "komische ältere Kauz" war natürlich Bryan Lee persönlich, der dort darauf wartete, das man Ihn auf die Bühne begleitete!

Er sah wirklich aus, als entstamme er aus einem der uralten Schwermetall-Comics. Ein älterer Herr ( zwergenähnlich), ziemlich unauffällig dunkel angezogen, mit weissem Spitzbart, Sonnenbrille, schwarzem Coboyhut, weissem stock in der rechten Hand und mit 2 sehr schönen ausgewählten Ringen an seinen Fingern! Nina meinte, der wäre ja total "knuffelig"!

Als er dann aber kurze Zeit später mit seinen 3 Mitstreitern auf der Bühne des Cha Bah stand, veränderte sich schlagartig seine Mimik, und auch seine vorherige eingefallene Haltung!
Man sah direkt, das er voll in seinem Element war, für das er lebte, und alles geben würde, den Blues, seinen eigenen Blues hier unter die Leute zu bringen!

Und dann entfachte es, das New Orleans Bluesfeuer. Lee und die Blues Power Band gaben von Anfang an alles. Lee's Gitarrenspiel, das mich direkt an das der ganz Grossen des Blues erinnerte, an das der 3 Kings, das von Luther Allison oder an das von Buddy Guy, war so exellent, sah so einfach aus, ( es sah so aus , als das ein "Blinder" dies nachspielen könnte) hörte sich aber so proffesionell und so eigenartig an, das nur sehr wenige im gesamten Bluesgeschäft dies überhaupt beherrschen!


Enthusiastisch gefeiert vom überfüllten Chabah

Man merkte und spürte sofort, das dies ein besonderer Abend werden würde, und das was wir ( die Besucher des Clubs) dann erlebten, war so einmalig und grandios, das ich mit bestem Wissen sagen kann, das ich in meinem ganzen vorherigem Leben noch nie so einen guten weissen Blueser spielen und singen gesehen habe!

Bryan Lee ist ein Blues-Original, wie es nicht authentischer sein könnte, andere Musiker, die meinen den Blues zu beherrschen, sind eher Kopie und noch längst nicht dort angekommen, wo der Mann aus New Orleans längst ist. Er gehört für mich mit B.B. King, Buddy Guy, Luther Allison und Albert und Freddie King auf einer Stufe. Über diesen Musikern, thront kein anderer mehr!

Seine Stimme, die dem Chef von Alligator-Records, als er dort vorspielte, viel zu schwarz war, zeichnet sein Können noch mehr aus.
Ich behaupte, das Bryan Lee, gerade durch seine Blindheit , die Schwelle, die viele anderen weissen Musiker von den schwarzen trennt, als einzigster Weisser, vielleicht noch neben den 2 verstorbenen , Rory Gallagher und SRV, überschreiten durfte!
Sein Blues, den er hat, den er spielt, ist schwarz, pechrabenschwarz!

Lee ist ein wahrer Geschichtenerzähler, wenn er auf der Bühne steht, bringt er einen als Zuhörer dazu, seinen eigenen Blues mit zu durchleben, Ihn mit in sich aufzunehmen, um seine eigenen Feelings dann voll spüren zu können!

Über 3 Stunden verzauberte er und seine anderen Musikern das Cha Bah,

Den Drive, den der Mann an den Stöcken John Perkins vom ersten Takt an spielte, die Klasse, die für mich Europas bester Keyboarder Henry Carpaneto ( der auch die schwarz/weissen Tasten bei Guitar Ray and the Gamblers betätigt) rüberbrachte, das unauffällige aber stets hervorragende Bassspiel von Bill Blok, und natürlich die Weltklasse, mit der Bryan Lee selber spielte und sang, sorgten dafür, das dieses Konzert zum einmaligem Erlebnis wurde.

Als Lee dann noch am Schluss unter fenetischem Jubel und Applaus "The Blues ist allright" rüberbrachte, und meinte, das das Cha Bah für Ihn der beste Bluesclub wäre, wo er je aufgetreten wäre, und wo er im nächsten Jahr bestimmt wieder auf der Bühne stehen würde, so Gott will, merkte man wie gerührt das gesamte Publikum und er selber war, so mancher Gast wischte sich bei diesen Worten eine Träne von der Backe!

Mit einer von Bryan Lee persönlich signierter Cd ( Heat Seeking Missile von 95, die beiden Live Alben aus dem legendärem Old Absinth House, wo er 30 Jahre lang fünf Tage in der Woche spielte waren leider vergriffen) und nach einem Gespräch mit dem Bassisten der Band ( er hatte sich in meine Tochter verliebt) verliss ich dann um 0.30 Uhr euphorisch das Cha Bah!

Es hört sich zwar etwas abgedroschen an, aber das war das bisher beste Konzert, das ich im Cha Bah, und sogar insgesamt seit dem letztem Allison Konzert von 1991 miterleben durfte!
Für mich ein einmaliges Erlebnis, für gespendete 20 €!

Danke Harald!



erschöpft nach einem langen Konzert (in der Mitte links neben Bryan Lee steht Harald, der Betreiber des Cha Bah!

Bilder wurden mit Genehmigung des Cha Bah reingesetzt!

Remi
PS: Seit ca. 2 Wochen liegt nun im Cha Bah immer ein kostenloses Cha Bah-Magazin aus, im Format eines Cd-Cover, wo immer das jeweilige Live Programm der nächsten 2. Monate abgedruckt ist! Auch hier tut sich was!Cha Bah Magazin



Der Blues ist die Musik für mich, die der Hektik des Lebens den Marsch bläst.

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