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Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 173 mal aufgerufen
 Diese Scheibe sollte man unbedingt hören!
Remi Offline




Beiträge: 3.132

04.09.2011 13:51
RE: Lightnin' Malcolm - Renegade (2011) Antworten

Lightnin' Malcolm - Renegade (2011)





Jahr: 2011
Genre: Blues
Label: Ruf Record



Tracklist:

01. Ain't Even Worried 3:19
02. Stop Fightin' Over Me 2:40
03. Renegade 3:31
04. So Many Women 4:48
05. Guilty Man 3:23
06. My Lyin' Ass 2:52
07. Last Nite I Held an Angel 3:41
8. Precious Jewel 3:48 (feat. Nadirah Shakoor)
09. Come Go with Me 3:32
11. Foxfire Ranch 4:00
12. Tell You Girl 3:49
13. You Better Recognize 3:40


Lightnin' Malcolm Guitar, Vocals, Drums on Come Go With Me, Bass on Ain't Even Worried
Cameron Kimbrough Drums
Gäste:
Nadirab Shakoor Vocals on My Lyin'Ass
J Grubbz Rap on North Mississippi
Rosalind Wilcox Tambourine on Come Go With Me
Dave Hererro Drum Programming Ain't Even Worried
Lucero Horns:
Jim Spake Baritone Sax on Guilty Man, Precious Jewel, North Mississippi
David McKnight Tenor Sax on Guilty Man, Precious Jewel, North Mississippi
Nahshon Benford Trumpet on Guilty Man, Precious Jewel, North Mississippi




Warum heißen Blueser bloß immer "Lightning" oder "Litt'l" oder "Ole" oder "Junior" oder haben einen Adelstitel? Naja, die jüngere Generation begnügt sich ja oft einfach nur mit ihrem Namen - bis auf den hier: Lightnin' Malcolm. Gut, nehmen wir an, das Lightnin' bezieht sich auf die blitzartige Spielweise auf der Gitarre - und liegen schon falsch. Der Mann aus Northern Mississippi - das liegt zwischen Louisiana und Alabama, Hauptstadt Jackson, tiefer Süden - ist alles andere als einer der üblichen Gitarrenhelden, "Griffbrettraufrunter-hast-Du-nicht-gesehen", mit Monster Backing Band im Hintergrund kannste hier gleich ma' vagessen, Mahn.
Vielmehr hat er die Basistracks im Alleingang mit seinem 'Bro' Cameron Kimbrough (Sohn von Junior Kimbrough, noch eine Blueslegende) an den Drums eingespielt, und für drei Tracks die Lucero Horns zu Hilfe geholt. Bass gibt es bis auf bei Ain't Even Worried keinen, und da spielt Malcolm den auch noch selbst.

Das führt dazu, dass man, wenn man die CD einlegt, sowieso schon denkt: "Ach Gottchen, noch ein Blueser!" (und wenn man den Marketing Waschzettel liest, wie ernst es Lightnin' mit dem Blues hat, das er eine Renegat ist und immer nur versucht hat, alles richtig zu machen und zu allen Leuten freundlich zu sein, und der Blues ist doch sein Leben usw. sinkt das Verlangen, die CD zu hören, noch mehr), was sich dann noch mehr manifestiert wenn man das erste Mal diesen sehr basismässigen Sound hört … Das klingt wie "Bröhp-bröhp (Malc an der bzw. als Rhythmusgitarre) - pling-pläng-pling (an/als Lead) - bröhp-bröhp …" . Stellenweise etwas wie U2. Und Bro Cameron ballert dahinter und -drunter rum; macht er aber gut. Überhaupt, bröhp-pling hin oder her - die Jungs spielen wirklich eng zusammen; merkt man insbesondere bei einem Instrumental wie Renegade, denn da gibt es nur die beiden, und den Moment der Wahrheit.

Der Sound erinnert an die NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS, welch Wunder. So sind sie da. Also hört man sich durch, freut sich an den Tracks, die von den Lucero Horns unterstützt werden, weil die dann Richtung Cajun und Reggae (Precious Jewel) marschieren und sehr melodisch sind (bei So Many Women gibt er einen sehr ursprünglichen Soul zum besten, so wie in den 60ies). Apropos melodisch - Songs schreiben kann er, unser Malc.

Tja, dann hat sich das zu Ende angehört , hört das noch einmal, und verflixt und zugenäht - morgens, auf dem Weg zur Arbeit, bei meiner Seele, hat man für einige Augenblicke das Gefühl, dem Blues noch nie so nahe gekommen zu sein wie mit dieser CD. Keine Ahnung warum, aber diese sehr einfache Produktion und Herangehensweise, dieser rohe Sound, das was er spielt - kein flinker Ibinaschoda wie Bonamassa, keine WärichdochRockergeblieben wie Gary Moore, RIP, und dazugehöriges Showmanship, kein hochproduzierter Steve Ray Vaughnism, klinisch rein - nein - einfach Blues. Eric hat ihn in guten Momenten - und der Mann hier hat ihn auch. Spricht aus jeder Riff, jedem Solo, jedem Vers - dis is' da blues,man!

Auf dem Cover gebärdet er sich ja als ganz Wilder - und jetzt glaube ich ihm das. Ruf Records hat hier was ganz hervorragendes ausgegraben! Und dabei ist das ein White Boy, und maximal 30 Jahre alt. Wirklich und wahrhaftig - ich habe lange nichts so - ACHTUNG! - ehrliches und respektables gehört.

Quelle:http://www.home-of-rock.de/CD-Reviews3/L...m/Renegade.html



Remi

Der Blues wurde deshalb erfunden, weil die Seele vieler Menschen sonst noch schneller verkümmert wäre!


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