01. Thing In G (Short Fuse) [0:04:14.77] 02. Green Onions [0:05:23.44] 03. Roy's Blues (Roy's Bluz) [0:10:41.61] 04. Walk Don't Run [0:02:23.26] 05. Sweet Dreams [0:03:39.70] 06. Peter Gunn [0:03:38.90] 07. Blues In D (Blues Shuffle instrumental) [0:05:21.26] 08. Hey Joe [0:04:45.49] 09. Foxy Lady [0:03:38.30] 10. Massiah (Massiah Will Come Again) [0:07:18.69] 11. Night Train [0:03:49.70] 12. Linda Lou [0:04:04.38] 13. Wayfaring Pilgram [0:07:43.86]
Besetzung:
Bass - Anthony Dumm Gesang - Roy Buchanan, John Steele Gitarre - Roy Buchanan, John Steele Keys - John Steele Schlagzeug - Martin Yula
diese Audio Aufnahme wurde aus der damaligen Rockpalast Sendung, die man auf DVD aufnahm, ausgekoppelt!
BUCHANAN der sich drei Jahre später das Leben nehmen sollte, beginnt mit dem Instrumental-Blueser "Short Fuse" relativ steif, was insbesondere seiner Hintermannschaft zu verdanken ist, die ähnlich wie das Publikum schwere fashion crimes begeht, aber so war es nun einmal in den Achtzigern. Viel wichtiger scheint auf diesen Seiten der musikalische Aspekt, und der fällt gewichtig aus bei dem Mann, der unter anderem Angebote der ROLLING STONES verschmähte und erst spät nach einer langen Karriere als Studiomusiker mit solistischen Bestrebungen an die Öffentlichkeit trat. Was selbige lange Jahre verpasst hat, zeigt BUCHANAN bereits im Standard "Green Onions" von BOOKER T.; andere Gitarrenikonen wie beispielsweise der ebenfalls längst selige Danny Gatton dürften in nicht geringem Maße von ihm beeinflusst worden sein. Trotz seltener Worte hängt man BUCHANAN an den Lippen beziehungsweise Fingern, denn sein Spiel ist schlichtweg atemberaubend auch für Nichtmusiker. Nach der call-and-response-Großtat "Roy's Blues" fragt man sich etwa: Wer ist Clapton?
Die Basis von BUCHANANs Sound war natürlich eindeutig der Blues, doch die Klänge, die er seiner Tele entlockte, sowie seine Spieltechnik stehen auch heute noch weit über dem Standard, dem manche Zeitgenossen zu entsprechen glauben. Nach Johnny Smiths "Walk Don't Run" (bekannt durch die Ventures und hier ebenfalls versurft mit kurzem Drumsolo) folgen Don Gibsons slower Schmalzer "Sweet Dreams" sowie das ewige "Peter Gunn". Der "Blues In D" steht als "Blues Shuffle Instrumental" für sich selbst. Dem auch damals schon reichlich durchgenudelten "Hey Joe" trotz BUCHANAN zumindest im Solo frische Akzente ab, um danach klarzustellen, dass HENDRIX' "Foxy Lady" auch auf dem hässlichen Schwesterchen der Strat funktioniert - und zwar mit Schmackes, alldieweil die Hintermannschaft des Gitarristen unauffällig bleibt und ein verlässliches Fundament auslegt.
Umso beeindruckender mutet es an, dass die Band ihr Set mit vier Eingenkompositionen ihres Anführers zum Höhepunkt führt; BUCHANAN musste sich wahrlich nicht auf Fremdmaterial verlassen, um diesen Abend erfolgreich zu beenden. "Messiah" basiert als instrumentale Ballade auf Klavier-Arpeggien, "Night Train" zuckelt heiter durch die blaue See, und "Linda Lou" singt Seitenmann Steele, wenn er nicht gerade die Mundharmonika bemüht. Den Abschluss eines kurzweiligen wie herzlichen Abends bildet das romantische "Wayfaring Pilgrim". Da braucht man außer einem Trailer keine Extras, und selbst nicht Blues-Affine zeigen sich begeistert - wurde in diesem Haushalt getestet.
FAZIT: Mit ROY BUCHANAN fügt sich ein weiterer illustrer und dennoch nicht zu Superstar-Ehren gelangter Spitzenmusiker in die Rockpalast-Reihe ein. Wer etwas über progressives (Blues-)Gitarrenspiel wissen möchte, muss das hier gesehen beziehungsweise gehört haben.- Andreas Schiffmann Quelle:http://www.musikreviews.de/reviews/2011/...-At-Rockpalast/
Der Blues wurde deshalb erfunden, weil die Seele vieler Menschen sonst noch schneller verkümmert wäre!