Sunnyland BluesBand


Die Sunnyland Bluesband gehört mittlerweile zu den ältesten noch existierenden deutschen Bluesbands. Gegründet wurde die Band 1984 von dem Sänger und Bluesharp-Spieler Robert Hennrichs aus Wiesbaden. 1989 kam Gerd Vogel hinzu, der sich mit seinem virtuos-expressiven Gitarrenspiel schnell als zweiter Fokus in der Gruppe etablieren konnte. Stilistisch ging der Zug damals noch in Richtung Chicago, doch schon bald entwickelte die Band einen eigenen rockigen Bluesansatz. Mit ihren schweißtreibenden Livegigs erwarben sich die Sunnylands im ganzen Land über die Jahre einen exzellenten Insider Status, und mit Auftritten im Vorprogramm von John Mayall sowie auf dem Rock-over-Germany Festival 1993 wurden immer mehr Blues-Rock-Fans auf die Band aufmerksam.

Ebenfalls 1993 brachten sie eine selbstproduzierte CD mit dem Titel "Dangerous Love" heraus, auf der bereits eine Urversion des bald zum absoluten Live-Klassiker der Band aufsteigenden "A Time To Think Again" zu hören war. 1994 kam Bassist Tom Bornemann zur Band. Als Anfang 1995 Robert Hennrichs aus persönlichen Gründen die Band verlassen mußte änderte sich der Sound der Band erheblich. Zuvor in klassischer Bluesrockbesetzung mit Gesangs, Bluesharp, Gitarre, Bass und Schlagzeug wurde nun die Harp durch Keyboards ersetzt, was der Band größere Flexibilität gab.

Doch die Besetzung mit dem schwarzen Sänger Mickey Dee und Keyboarder Daniel Steudle hielt nur ein Jahr. Bereits Mitte 1995 wurde Daniel Steudle durch Wolf Dobberthin ersetzt der mit einer Korg CX3 Orgel und einem Leslie-Kabinett den zunehmend rockigen Sound der Band unterstützte.

Anfang 1996 bot sich der Sunnyland Bluesband die Möglichkeit mit dem Sänger Shaun Williamson aus Florida einen echten Profi in die Band zu holen. Shaun hatte zuvor vier Jahre lang für die seinerzeit "stimmlose" Atlanta Rhythm Section gesungen. Seine Erfahrung und sein Know-how half der Band ein gutes Stück in ihrer professionellen Entwicklung weiter. Mitte 1996 zog dann noch Shaun's Schwester Shelly Williamson nach Deutschland, und nach einigen erfolgreichen Gastauftritten mit den Sunnylands beschloß man, die noch nicht so erfahrene, aber ebenfalls beeindruckende Stimme von Shelly fest in die Band zu integrieren.

Diese Besetzung der Sunnyland Bluesband machte gleich von Anfang an Furore, so daß sich bereits Mitte 1996 die Ereignisse überschlugen. Die Lorenz Production Company interessierte sich für die Band und finanzierte eine CD-Aufnahme, die dann prompt von einem der renommiertersten deutschen Labels übernommen wurde. Und so ist im Januar 1997 "Mean Dog" auf in-akustik erschienen (INAK 9044 CD, ein rundum gelungenes Werk mit exzellentem Sound und einem vielseitigen Programm rockiger und souliger Bluesklänge. Bis auf eine Version des Klassikers "Dust my broom" stammten alle Songs aus der Feder der verschiedenen Bandmitglieder. In nur zehn Tagen wurden in einem Studio in Celle die 13 Songs eingespielt, die der Band im Laufe des nächsten Jahres neben einer Plazierung auf
Platz drei der nordamerikanischen Rhythm'n'Blues-Charts überschwengliche Kritiken in
allen wichtigen Medien einbrachten.

Mit dieser Scheibe im Gebäck tourt die Band ausgiebig durch Deutschland und erregt bei angesehenen Festivals, wie z.B. beim vom Südwestfunk organisierten Lahnstein Bluesfestival als Hauptact großes Aufsehen. Das Soundcheck Musikmagazin schwärmt von "Deutschlands neuestem Blues-Super-Act" und das deutsche Blues-News-Magazin bewertet die Platte als "eine der gelungensten deutschen Produktionen der letzten Jahre im Bereich des modernen, rockigen Blues". Einige Konzerte der Tour werden mitgeschnitten und im Juni 1998 veröffentlicht die Band in Eigenregie die CD "Live 98", die bald zum absoluten Verkaufsrenner auf den Konzerten wird. Neben 4 Songs ihres erfolgreichen Debütalbums enthält die Scheibe unnachahmliche Versionen von "Hey Joe", "Red House" oder Janis Joplins "Cry Baby" gesungen von Shelly Williamson.

Von nun an ist die Band fast permanent auf Tour. Allein im Jahr 1997 absolvieren sie nahezu 200 Auftritte. Diesem dauernden Tourstress ist Keyboarder Wolf Dobberthin nicht gewachsen weshalb er im Oktober 1997 aussteigt. Nach intensiver Suche finden die Sunnylands in dem Neustädter Thomas Klippel mehr als nur Ersatz. Schon bald wird der "Neue" den Sound der Band erheblich mitprägen und auch kompositorisch Meilensteine in der Bandgeschichte setzen. Im Sommer 1998 befindet sich die Sunnyland Bluesband wiederum im Studio um den Nachfolger für "Mean Dog" zu produzieren. Die Band ist zu dieser Zeit rockiger den je und so gerät "Out of Time" unter der Regie von Produzent Tommi Newton zu einem echten Rockalbum, was Fans wie Plattenfirma etwas irritiert. Nichtsdestotrotz enthält die Scheibe viele kompositorische Glanzstücke und vor allem Sängerin Shelly Williamson bekommt die Gelegenheit die Vielseitigkeit ihrer mittlerweile sehr gereiften Stimme zu demonstrieren. Die Release-Party im Mainzer Kulturzentrum wird zu einem grandiosen Erlebnis für Fans und Kritiker. Die Bühne und der gesamte Publikumsraum sind dem CD-Cover nachempfunden dekoriert. Da stehen übergroße Kakteen im Publikum, auf dem Boden liegt Sand, eine Zapfsäule, Autoreifen, Felsbrocken liegen herum und tauchen alles in ein Wüstenflair. Über 600 Fans waren gekommen um dieses Spektakel zu erleben.

Im Januar sollen Sunnyland mit Alannah Myles auf Tour gehen. Doch wie so oft in der Geschichte der Sunnyland Bluesband stehen wieder einmal personelle Wechsel an. Schlagzeuger Martin Stehl war schon einige Jahre in der Frankfurter Dance-Szene als Produzent tätig. Jetzt im Herbst 1998 landete er mit seinem Remix von dem Earth, Wind & Fire-Hit "September" einen Chart-Erfolg. Er entschließt sich der Live-Musik zu entsagen und seiner Produzenten-Karriere erste Priorität einzuräumen. Am 31.12.1998 gibt er sein vorläufig letztes Konzert mit Sunnyland. Aber auch Shelly Williamson hat eine Überraschung für die restlichen Bandmitglieder. Sie ist schwanger und wird im März die Band verlassen. Mit diesen Aussichten und dem neuen Schlagzeuger Thomas Rath geht die Sunnyland Bluesband im Januar 1999 also auf dreiwöchige Tournee im Vorprogramm von Alannah Myles.

Dennoch war die Tour ein voller Erfolg für SunnyLand. Im FACHBLATT Musikmagazin erschien ein 4-seitiger Bericht über die Band.

Ab März 1999 tourte SunnyLand dann ohne Shelly Williamson kreuz und quer durch Deutschland und die Schweiz. Die Highlights darunter waren sicherlich die Auftritte mit Golden Earring in Luxemburg mit Johnny Winter in Heiden oder der uftritt im Schweizer Fernsehen anläßlich der Züricher Musikmesse.

Trotz vieler erfolgreicher Auftritte verwindet Shaun den Weggang seiner Schwester nur schlecht. Er wird immer unzufriedener und unzuverlässiger. Im Januar 2000 kommt es zum Eklat als er sich drei Tage vor einem Auftritt im Kölner "Küppers Klub" aus Italien meldet und verkündet er werde nicht zum Gig erscheinen. Die Band tut alles um den Gig nicht absagen zu müssen. Wie der Zufall so will hat der langjährige Freund der Band Chris Jones genau diesen Termin noch frei und willigt sofort ein, als die Band ihn fragt, ob er diesen Gig mit Sunnyland spielen würde. Man trifft sich ungeprobt in Köln etwa zwei Stunden vor dem Auftritt, spricht schnell das Programm durch und spielt. Dieser Auftritt soll der Anbruch einer neuen Ära in der Geschichte der Sunnyland Bluesband werden. Diese aus der Not geborene Formation begeistert das Kölner Publikum so sehr, daß sie die Band zum Bluesact des Monats kürt und Chris Jones und die Band werden sich schnell über eine weitere Zusammenarbeit einig. Man spielt beim Kemptener Jazzfrühling 2000 und im Vorprogramm von B.B. King und faßt Pläne eine gemeinsame CD aufzunehmen.

Doch zunächst steht wiederum ein personeller Wechsel ins Haus. Drummer Marco Bruckdorfer übernimmt den seit Martin Stehls Weggang ständig wechselnden Platz auf dem Schlagzeughocker und ergänzt den sich neu definierenden Bandsound mit seinem kreativen, nuancenreichem und dabei zugleich unwiderstehlich groovigem Spiel.

Im Sommer 2001 ist es dann so weit, die Sunnyland Bluesband verschanzt sich für 6 Wochen in ihren eigenen Studios in Neustadt a. d. Weinstr um ihr bis dato reifstes Werk "Soul Storm Coming" aufzunehmen. Das "Blues-News"-Magazin schreibt über das Album: "Deutlich relaxter und weniger rockig als auf der letzten Studio-CD "Out Of Time" präsentiert sich die Sunnyland Bluesband auf Ihrer neuen CD, die erstmals im eigenen Studio eingespielt wurde..... Neu dabei sind Schlagzeuger Marco Bruckdorfer und der amerikanische Fingerpicking-Spezialist Chris Jones, der anstelle des Geschwisterpaares Shaun und Shelly Williamson die Rolle des Frontmannes übernommen hat. Seine Verpflichtung hat sich als guter Schachzug für die Band erwiesen. Chris Jones macht nicht nur als Sänger eine gute Figur, sondern bringt sich auch als Songschreiber, Texter und Gitarrist hervorragend ein. Heraus gekommen ist dabei ein sehr amerikanisch klingendes Album, das Einflüsse der verschiedensten Stile von Gospel über Blues und Rock bis zu Country vereint......Soul Storm Comin'" zeigt die Band zwar von einer neuen, aber auch da von einer exzellenten Seite. So eine Scheibe dürfte schwer zu toppen sein"

Nach einer kurzen Tour im Januar 2002, auf der die neue Platte dem begeisterten Publikum präsentiert wird, kommen verschiedene Anfragen auf die Band zu, deren Qualität als grandioser Live-Act sich wohl herumgesprochen zu haben scheint. Chris bekommt das Angebot mit der amerikanischen Singer-Songwriterin Sara K. auf eine 6-wöchige Tour zu gehen und nahezu zeitgleich erhält der Rest der Band eine Anfrage des Managements von Marla Glen, die auf der Suche nach einer eingespielten Live-Band ist. Beide "Teilgruppen" erfüllen ihre Aufgabe so gut, dass aus den zunächst befristeten Engagements längerfristige Zusammenarbeit wird. Chris nimmt mit Sara K. eine Studio-Album ("Waterfalls"), eine Live-Platte und eine Live-DVD ("The Nautilus-Tour 2002") auf, während der Rest mit Marla Glen die E.P. "God" und das Album "Friends" produzieren. Anschließend gehen sie mit ihr auf ausgedehnte Tournee quer durch Europa.

Trotzdem verlieren die "Sunnies" ihr eigenes Projekt nie aus den Augen und spielen - wann immer es ihre übervollen Terminkalender erlauben - gemeinsame Konzerte, die sie zu Kurztourneen zusammenfassen, so im Frühjahr und im Herbst 2004. Für 2005 hat man sich dann die Aufnahme eines neuen Sunnyland-Albums vorgenommen.
_{Quelle: Website der Band}
----------------------------------


SunnyLand Bluesband - Mean Dog - 1997





01. Run for Cover
02. Big Easy Woman
03. Fall To Pieces
04. A Time To Think Again
05. Carry Me
06. Helpless
07. Can't Fight What You Can't See
08. Move Along
09. Pull Me Under
10. Dust My Broom
11. Little By Little
12. Bang For The Buck
13. Little Eden


-----------------------------


SunnyLand - Out of Time - 1998






01. I'm Betting i will
02. You can't Cache me
03. Message
04. Out of Time
05. We need Love
06. Next 2 You
07. Hard to Find
08. Troubled Mind
09. Ready to Ride
10. Highway Hope
11. Smilin Chain
12. Blues ain't News


------------------------------

SunnyLand Bluesband - Live '98 - 1998





01. Can' Fight what you can't see
02. A Time To Think Again
03. Your Good Thing
04. Hey Joe
05. Walking Blues
06. Red House
07. Houserocker
08. Cry Baby
09. Run For Cover
10. Carry Me


------------------------------

SunnyLand Bluesband - 2002 - Soul Storm Comin'





01. Slow Roll
02. Slue Suede Shoes
03. Bimingham Babe
04. Lets Talk
05. God Moves On The Water
06. Big Time
07. Waiting On The A.D.A.C
08. Same Old Blues
09. I Don't Know Why
10. Soul Storm Comin'
11. Swamp-Bottom-Feeder
12. The Best You Can Do


Remi