Donnerstag,1.Oktober 2009.Tatort: Kammgarn,Kaiserslautern,Cotton Club. Bluesfestival!!!
Den Blues habe ich gesucht und nicht gefunden. Um 20 Uhr eröffnete Michael Hill (ohne Blues Mob) als Gastgeber (Host) das diesjährige Bluesfestival. Gekonnt führte er durch das Programm und wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Besser er hätte selbst gespielt, dann wäre ich '' fündig '' geworden. Michael Vdelli & Band begannen recht vielversprechend ,recht bluesig um dann nach dem zweiten Titel '' Born under a bad Sign '' die neue Cd '' Ain't bringing me down '' vorzustellen. Zugegeben, mir gefällt diese Scheibe nicht besonders, aber Live klingt das eventuell ganz anders. Es wurde ein Rockkonzert, sehr heavy, sehr laut und sehr uninspiriert. Eine Gitarre hat üblicherweise 6 Saiten und und eine Fülle von Möglichkeiten Töne zu erzeugen. Eine Aneinanderreihung von schon bekannten Riffs hat mit Blues überhaupt nichts zu tun. Mit Brachialgewalt wurde hier die Gitarre traktiert , was viele Leute veranlasst hat doch lieber draussen eine Zigarette zu rauchen. Auch ich habe einige ''Rauchopfer ' gebracht um vielleicht doch noch den Blues zu finden, denn meine Hoffnung war Stan Webb & Chicken Shack.
Als Stan gegen 19:30 den Backstagebereich aufsuchte, machte er noch einen vernünftigen Eindruck. Um 21:50 war das alles Makulatur, er war mal wieder sturzbesoffen. Die Band mühte sich vergebens, der Sax Player blies sich die Seele aus dem Leib, alles umsonst. Stan schrie ins Micro und produzierte eine Menge Hall ,sodass die Ohren schmerzten. Sin Gitarrenspiel war schlicht nicht vorhanden, also indiskutabel. Noch nicht einen Ton hat er getroffen genau wie die Ansagen der Titel. Der Mann hat nur noch gelallt und konnte keinen zusammenhängenden Satz zustande bringen. Wenn ich den Text von ''Thrill is gone '' nicht kennen würde, ich hätte nicht gewusst was für ein Stück gespielt wird. Nach dem dritten Titel, so etwas wie ''Reconsider Baby'',habe ich dann den Tatort verlassen. Vor dem Cotton Club hat sich schon eine beträchtlich Menge eingefunden und es wurde dikutiert ob man wieder reingehen soll oder nicht. Genau wie ich sind dann doch die Meisten nach Haus gefahren. Lieber Stan, ich kenne Dich schon seit Ende der sechziger Jahre . Über die Jahrzehnte hatten wir alle viel Spass bei Deiner Musik.Bleibe weg von der Bühne, in diesem Zustand hast Du dort nichts zu suchen. So zerstörst Du Deine eigene Legende.
Vor 2 Jahren hatte ich noch ein langes Gespräch mit Stan im Ducsaal bei einem Bierchen. Trotzdem war die Show danach erstklassig, zwar nur 70 Minuten lang, aber BLUES pur.Jetzt kratzt er massiv an seinem eigenen Mythos.
Heute werde ich mit Sicherheit den Blues finden. Pete York & Friends , Mick Taylor und Tin Pan Alley werden die negativen Eindrücke von Gestern verwischen. Mein Gefühl sagt mir das.
Morgen Teil 2 meiner Suche nach de Blues. Ich hoffe fündig zu werden.