Otis Rush beginnt das Konzert allein mit der Band des inzwischen verstorbenen Keyboarders "Professor" Eddie Lusk, zu der der Gitarrist Anthony Palmer gehört, den deutsche Bluesfreunde vielleicht durch seine Konzerte mit Joanna Connor kennen. Nach acht Titeln kommt Clapton an der Gitarre dazu, der sich bei "Double Trouble" auch mit Rush die Vocals teilt. Bei "Every Day I Have The Blues" kommt noch Luther Allison dazu, der singt und Gitarre spielt und den Song mit eigenen improvisierten Versen beginnt. Endpunkt ist die ruhige Zugabe "If I Had Any Sense I'd Go Back Home", die Rush und Band wieder alleine bestreiten. Dieses Stück (von Rose Marie McCoy und Charlie Singleton in den 50er Jahren für Louis Jordan geschrieben) nahm Rush später (oder vielleicht auch zur gleichen Zeit) für sein Studioalbum "Ain't Enough Comin' In" auf, aber es ist sonst auf den relativ zahlreichen Liveplatten von ihm nicht vertreten. Der Rest des Programms besteht aus dem typischen Live-Repertoire von Otis Rush, sprich eigene Klassiker wie "All Your Love" und "Double Trouble" sowie von ihm mehrmals eingespielte Coverversionen wie den "Gambler's Blues", "Mean Old World" oder "Crosscut Saw". Ein Höhepunkt ist "Right Place, Wrong Time" und der Little-Milton-Shuffle "Lonely Man". Rush und Band spielen gut, kompetent und sind eingespielt, aber Rush erreicht hier nicht die musikalische Intensität wie auf anderen Liveaufnahmen (insbesondere den beiden tollen Live-CDs auf Delmark. -------------------------------- Ich habe diese DVD nur als Live Album, also ohne Videomaterial! Aber ich finde sie auch so grandios!
Gruß Remi
Der Blues ist die Musik für mich, die der Hektik des Lebens den Marsch bläst.